Mittwoch, 22. Januar 2014

Hot-Springs und knuspriges Brot 25.11. - 26.11.2013



25. November
Von unserem Arbeitgeber haben wir immer noch nichts gehört. So entscheiden wir uns für einen zweitägigen Ausflug. Wir schlagen die Route Richtung Elko ein, fahren weiter via Fort Steele und Wasa, wo wir weiter auf dem Hwy 93 fahren. 

bei schönstem Wetter verlassen wir Fernie
unterwegs

Kurz vor Canal Flats biegen wir ab und holpern auf einer Schotterstrasse weiter, die in den Whiteswan Lake Provincial Park führt. Es ist kaltes aber schönes Wetter. Beim Alces Lake machen wir Halt um den in der Sonne glitzernden, bedeckt mit blumenähnlichen Eiskristallen, gefrorenen See zu bewundern. Wir lauschen den mysteriös klingenden Lauten, hervorgerufen durch das Bersten des Eises, die inmitten des Bergkessels unheimlich widerhallen.

gefrorener Alces Lake
mit Eiskristallen...
...die wie Eisblumen...
....aussehen
herrliche und kalte Landschaft
Nach einer geraumen Zeit des Zuhörens der mystischen Töne in der sonst absoluten Stille, fahren wir ein paar Kilometer zurück wo uns das nächste Abenteuer erwartet. Wir visieren die Lussier Hot Springs an. Es scheint fast, dass Hot Springs zu unseren bevorzugten Leidenschaften geworden sind. Neben dem Parkplatz, der ca 150 Meter oberhalb der unter freier Natur und in malerischer Bergkulisse angelegten, naturbelassenen Thermalquellen, finden wir zwei Plumsklo, Aber wo um Himmelswillen sind denn da die Umkleidekabinen? Ah, wahrscheinlich gleich unten bei den, neben dem vorbeirauschenden Lussier River, durch Steine zu runden Pools geformten und mit Kieselsteinen ausgelegten Becken. Leider nein! 

unterwegs zu den Hot Springs
Chrigu sucht die Umkleidekabinen
Badepools
Lussier River
Wir sehen nur einige Badefreudige zum Teil mit hochroten Köpfen, die im dampfenden Wasser relaxen. Für mich unvorstellbar wie ich mich bei dieser Kälte, gefühlte -10 Grad ins Badekleid stürzen soll. Das überlebe ich nicht! Wir gehen zurück zum Auto und probieren uns halbwegs im Wageninnern umzuziehen. Wie rasch das gehen kann haben wir nun getestet. In meinem ganzen Leben tauschte ich noch nie so schnell meine sieben Schichten gegen ein Badekleid und schlüpfe wieder zurück in Jeans und Jacke. Chrigu tut sich nicht viel weniger schwer mit dem Kleiderwechsel. Erneut begeben wir uns hinab in den Canyon. Nun noch einmal tief durchatmen, sich aus Schuhen, Hose, Jacken und Mützen schälen und ab ins warme Nass.

soll ich oder soll ich nicht
das Umkleiden ist geschafft, es ist wunderbar warm
Badegäste mit Mützen
 ein letzter Blick auf die unvergesslichen Hot Springs
Oh, wie gut das tut. Im heissesten Becken misst die Wassertemperatur ungefähr 44 Grad. Es hat vier oder fünf  Pools in unterschiedlicher Grösse und Wassertemperaturen. Ganz Verwegene wagen sogar einen Sprung in das eisige Flusswasser. Brrrrr! Wir können uns aber so richtig gehen lassen, jedes in seiner Gedankenwelt, dabei die vorbeiziehenden Wolken beobachtend.
Irgendwann ist es an der Zeit uns von der angenehmen Badewanne zu verabschieden. Unsere Bodys sind lange genug gekocht, wir haben genügend Wärme gespeichert, so gelingt das Umziehen  ganz locker, ohne dass uns die nassen Badekleider gleich am Körper anfrieren.
Die Zeit ist mittlerweilen  weit fortgeschritten. Bis nach Invermere unserem anvisierten Tagesziel haben wir noch ca. 50 Km vor uns. Zuerst passieren wir in der  Ortschaft Canal Flats eine Holzverarbeitungsfabrik. Per Zufall sehen wir Lastwagenzüge die ihre Last zuerst zum Wägen, dann zum Abladen bringen. Mit einem riesigen Stapler wird gleich eine ganze Wagenladung auf einmal vom Lastwagen gehievt und kommt bis zur Weiterverarbeitung auf einen nächsten Stapel. Eindrücklich, wenn man das Verhältnis bedenkt wie lange es eigentlich dauert bis ein Baum seine Grösse erreicht.


eine hölzige Lieferung

die Ladung wird gewogen
riesige Greifarme....

....packen...
....die ganze Wagenladung...
...und hieven die Stämme auf die nächste Beige...
...wo sie auf die Weiterverarbeitung warten












 
verarbeitete Holzlatten vor malerischer Kulisse



















Weiterfahrt! In Invermere suchen wir uns gleich eine Hotelunterkunft. Nach diesem ereignisreichen Tag haben wir nun Hunger. Nachdem die Körper ihre Streicheleinheiten hatten, verwöhnen wir nun noch unsere Mägen in einem nahegelegenen Pup.


26. November
Von der zwischen dem Lake Windermere im Nordwesten und dem Columbia River gelegenen Ortschaft Invermere sind wir positiv überrascht. Eigentlich haben wir ein langweiliges unscheinbares Dorf erwartet, dem ist aber bei Weitem nicht so. Das 3000 Einwohner zählende Städtchen soll im Sommer tausende von Touristen anziehen. Und während wir durch das vorweihnachtlich schön geschmückte Innenstädtchen schlendernd, entdecken wir einige äusserst interessante Shops die zum „Gwungere“ einladen. 

Hauptstrasse...
...von Invermere
Weihnachtsdekoration
Vor lauter „lädelen“ vergessen wir beinahe unseren nächsten äusserst wichtigen Termin. Wir treffen uns mit Andi Schöni, einem Schweizer den wir vor einiger Zeit in Cranbrook kennengelernt haben. Er lebt schon ungefähr dreissig Jahre in Canada, in Invermere selbst seit etwa zehn Jahren. Eher durch Zufall und dank Ueberredungskunst anderer sei er zu seiner jetzigen Tätigkeit gekommen. Andi besitzt nämlich einen Holzofen und bäckt zweimal die Woche Holzofenbrot. Brot sei aber schon immer seine Leidenschaft gewesen und er erzählt uns wie aus dem gelernten Koch ein Bäcker wurde. Wir dürfen also zu ihm in die Backstube und ihm über die Schultern gucken. Er erklärt uns wie seine Arbeit aussieht sowie den ganzen Ablauf des Holzofens. Es brauche viel Geduld vom Teig bis zum fertigen knusprigen Brot erzählt er weiter. Für die richtige Temperatur im Ofen brauche es viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Auch eine lange Präsenzzeit sei selbstverständlich. In der Backstube arbeitet Andi alleine, seine Frau hilft bei den Bestellungen und der Administration. Allmählich begreifen wir auch wieso er nur an zwei Tagen bäckt, es ist organisationstechnisch gar nicht mehr möglich. Auch hat Andi keine Bäckerei, er verkauft die Brote nur auf Bestellung und im Sommer am samstäglichen Farmersmarkt, wo er innerhalb zwei/drei Stunden um die 500 Brote verkaufe, erzählt er nicht ohne Stolz weiter. Die Kanadier lieben sein Brot. Er erzählt und erzählt und man merkt Andi an, dass er mit viel Leidenschaft und Herzblut sein Metier ausübt, und wir hören gespannt zu bis wir zum zweiten Mal an diesem Tag beinahe die Zeit vergessen.

knusprige Brote...
....aus dem Holzofen
Andi's Backstube
gluschtige Brote...
...zum Anbeissen
Mit einer Kiste voller frisch duftender Brote, die wir vorher bestellt hatten, verabschieden wir uns vom Schweizer Bäcker und machen uns auf die 200 Km lange Rückfahrt. Wir können panoramamässig aus dem Vollen schöpfen was uns vor ein paar Wochen durch den Nebel vergönnt wurde. In der Nähe von Fairmont unterbrechen wir unsere Heimreise nochmals.

Panoramabilder mit gefrorenem....
....Columbia Lake
Rocky Mountains mit Skigebiet von Fairmont
...zum Zweiten
Wir begeben uns auf einen Kurztrail, der uns auf den Grat der mächtigen Dutch Creek Hoodoos führt. Etwas mulmig erscheint uns der Blick nach unten schon als wir auf den 100 Mt hohen Sandsteinformationen stehen. Wir sehen weit ins Tal hinunter und auf den Columbia Lake. Zu unserer Linken ragen die Rocky Mountains stolz gegen den Himmel. Noch lange könnten wir da stehen und die Aussicht geniessen, doch dadurch wird unser Heimweg leider auch nicht kürzer. 

wir grüssen vor eindrücklicher Kulisse
wir stehen auf den Dutch Creek Hoodoos und geniessen die Aussicht, die zwar etwas dunstig ist
Hoodoos

pass nur ja auf...

...es geht 100 Meter...
...in die Tiefe




und weil sie so schön sind, die Rockys
die Hoodoos von unten
vor kurzem standen wir dort oben

imposant

Langsam geht die Sonne unter und wir werden auf unserer Heimfahrt von einem wunderbaren Sonnenuntergang und von einem herrlich duftenden Brotgeschmack begleitet. Ein perfekter Ausflug!


 unsere Heimreise führt dem Columbia Lake entlang Richtung Süden...
wo wir von....
....einem wunderschönen....
....Sonnenuntergang....
...begleitet werden


2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die "News" und die sehr schönen Bilder. Bin schon gespannt, was bei euch zwischen dem 27. November 2013 und heute 25. Januar 2014 alles passiert ist. Herzliche Grüsse, Manuela

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    1. Hallo Manuela
      Leider sind wir immer "hingedri" mit dem Blog schreiben. Wir haben nebst dem Arbeiten und Skifahren kaum mehr Zeit dafür. Aber es kommt.....
      Liebe Grüsse
      chrigureni

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